Vom doppelten Lottchen und dem Lottchen in uns

SPeADy auf der „Same Same but Different“-Ausstellung in Köln.

In der kuriosen Gesellschaft von Putin-Zwillingen, einer zweifachen Jungfrau Maria und den kinderbuchentsprungenen doppelten Dorothys mit zweiköpfigen Toto fand kürzlich an einem Donnerstagabend in Köln die Eröffnung einer Ausstellung der etwas anderen Art statt. SPeADy war mit von der Partie.

Sitzplätze mussten noch aufgestockt werden, bevor zu Beginn die Künstlerin Alin Klass über die Ideen hinter dem Ausstellungsthema referierte. Sie sprach davon, dass ein Zwilling – obgleich identisch – unser Gegenstück symbolisiert, und dass jeder von uns einen Zwilling in sich trägt. Sie erzählte von der Herausforderung, ihr unsympathische Persönlichkeiten auf die Leinwand zu bringen, und von zwei deutschen Personen des öffentlichen Lebens, die sie kategorisch nicht malen würde (So viel sei gesagt: Es handelt sich um einen Schauspieler und einen Sänger). Ihr nächstes Ziel sei es, sich selbst als Zwilling einzufangen. An dieser Stelle sei ihr noch gute Besserung gewünscht – sie war trotz gebrochener Handgelenke erschienen.

Der Leiter des SPeADy-Forschungsprojekts, Dr. Christian Kandler, präsentierte die Zwillingsforschung und die Faszination von Zwillingen, ihre verblüffende Ähnlichkeit – die von gleichen Einstellungen und Entscheidungen sogar bis zu den Vornamen der Ehefrauen reichen kann – aber auch Ihre Verschiedenartigkeit, die sich mit zunehmendem Alter in ihren Gesichtszügen manifestieren kann. Im anschließenden Interview erklärte er die Bedeutsamkeit der und den Nutzen von Zwillingsforschung, welche Aufschluss über den Einfluss unserer Umwelt auf die Ausschöpfung unseres veranlagten Potentials und unsere Entwicklung geben kann.

Abschließend präsentierte Jun.-Prof. Dr. Maike Luhmann die Erforschung des eigenen Glücks – wissenschaftlich ausgedrückt des eigenen Wohlbefindens – und wie dieses zwar genetisch beeinflusst, doch auch durch eigene Maßnahmen verbessert werden kann. Kleiner Tipp: Soziale Unternehmungen wie Reisen oder gemeinsames Essen machen länger glücklich als der Erwerb materieller Güter oder ein Lotto-Gewinn.

Die Ausstellung läuft bis zum 10. April. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln.